Muskelschwund ist generell die Abnahme von der Muskelmasse und als Fachausdruck dafür gibt es Muskelatrophie. Dabei kann die Muskelmasse abnehmen, weil einzelne Muskelzellen kleiner werden oder weil die Anzahl von den Muskelzellen geringer wird. Immer kann Muskelschwund symmetrisch oder einseitig auftreten und bemerkbar wird dies auf verschiedene Weise. Manche Betroffene stellen beispielsweise fest, dass ein Bein oder Arm verglichen dem anderen dünner wirkt. Möglich ist, dass zudem auch Muskelschwäche auftritt, doch dies muss nicht unbedingt miteinander einhergehen. Der Muskelschwund fällt nicht immer direkt ins Auge, denn das Binde- und Fettgewebe vermehrt sich bei einigen Erkrankungen und der Schwund wird in gewissem Sinn ausgeglichen. Unter Umständen kann damit sogar ein stärkerer Muskelschwund verborgen bleiben.

Die Muskelschwund Symptome

Die Symptome von Muskelschwund sind davon abhängig, welche Erkrankung der Muskelschwäche und Muskelabnahme zugrunde liegt. Es spielt auch eine wichtige Rolle, ob die ganze Muskulatur oder einzelne Muskelgruppen davon betroffen sind. Immer ist für die Beschwerden dann der Bereich wichtig, in welchem der Muskelschwund stattfindet. Zu den häufigsten Symptomen gehört die Abnahme von der Muskeldicke. Sind Gliedmaßen betroffen, können sie dünner erscheinen. Muskelschwäche ist auch ein Symptom und die Betroffenen haben dann Probleme beim Greifen der Dinge oder beim Treppensteigen. Häufig kommen auch die Gangstörungen vor.

Auch Knochenverformungen sind möglich, die auch als Skelettdeformationen bezeichnet werden. Mit dazu gehören Spitzfußhaltung, Hohlkreuz oder Wirbelsäulenverkrümmung. Sind Kehlkopfmuskulatur oder Kaumuskulatur betroffen, können Schluck- und Kaustörungen auftreten. Bei Säuglingen ist auch eventuell eine Trinkschwäche möglich. Mögliche Symptome sind auch Muskelzuckungen oder eine verwaschene Sprache, falls die Zunge betroffen ist. Sind die Kehlkopfmuskeln oder Stimmbänder betroffen, kann die Sprache heiser werden. Bei Störungen von dem Gesichtsnerv kann es eine schlaffe Gesichtshälfte geben. Auch häufig sind das herabhängende Augenlid oder Schwierigkeiten, wenn die Augen geschlossen werden. Atembeschwerden sind möglich und dies geht bis hin zu der Atemlähmung.

Eine paradoxe Atmung ist auch möglich und die Rippen senken sich beim Einatmen, währen sich jedoch der Bauch wölbt und dies ist auch umgekehrt möglich. Grunderkrankungen, welche zu dem Muskelschwund führen, sind sehr unterschiedlich. Entsprechend ist auch das Beschwerdebild verschieden. Nicht alle von den genannten Symptomen müssen aus diesem Grund zusammen auftreten. Auch weitere Komplikationen können durch den Muskelschwund entstehen, wenn die Grundkrankheit weiter fortschreitet oder schwerwiegend ist.

Die Ursachen für den Muskelschwund

Verschiedene Ursachen kann es für den Muskelschwund geben. Werden Muskeln generell zu wenig benutzt, kann es zur Abnahme der Muskelmasse kommen. Meist entsteht diese Art allmählich und kommt häufig bei den Menschen vor, welche sich im Allgemeinen wenig bewegen. Im Alter haben viele Menschen Muskelschwund, weil es gesundheitliche Probleme gibt oder weil die Menschen im Vergleich zu früher weniger aktiv sind.

Bei gesundheitlichen Gründen kann es vorkommen, dass Muskelschwund deshalb vorhanden ist, weil sich die Betroffenen nur eingeschränkt bewegen. Die Bewegungsfähigkeit kann eingeschränkt sein durch chronische Schmerzen, einen Schlaganfall oder Ähnlichem. Auch möglich ist Muskelschwund durch das Ruhigstellen von Gliedmaßen oder durch Bettlägerigkeit. Werden Gliedmaßen beispielsweise durch einen Gips ruhiggestellt, kommt es schon nach wenigen Tagen zu dem Muskelschwund. Entgegengewirkt wird oft allerdings durch verschiedene Maßnahmen wie Krankengymnastik. Auch kann Muskelschwund immer entstehen, wenn Schwerkraft fehlt wie beispielsweise bei dem Aufenthalt im Weltall. Ebenfalls möglich ist Muskelschwund, wenn an Muskeln, Nerven, Rückenmark oder Gehirn Erkrankungen vorliegen oder sie verletzt wurden. Inaktivität beziehungsweise wenig Bewegung kann zu Muskelschwund führen. Auslöser sin oft Rückenmarksverletzungen, rheumatoide Arthritis, Arthrose, Kinderlähmung, multiple Sklerose, Guillain-Barré-Syndrom, amyotropher Lateralsklerose, spinale Muskelatrophie, Nervenschädigung oder Karpaltunnelsyndrom.

Wann zum Arzt?

Wenn eines der typischen Symptome auftritt oder auch mehrere Symptome sich zeigen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die Ärzte stellen dann verschiedene Fragen und es wird die Krankengeschichte aufgenommen. Nicht nur die Beschwerden sind dabei für die Ärzte sehr interessant, sondern auch welche Medikamente eingenommen wurden oder werden. Ärzte haben die Möglichkeit, dass der Umfang von den Gliedmaßen gemessen wird und es wird getestet, ob die Bewegung und Kraft beeinträchtigt sind. Der Befund kann in manchen Fällen dann auch noch fotografisch festgehalten werden. Weitere Untersuchungen sind dann sehr hilfreich, damit eine Diagnose bei Muskelschwund gestellt wird. Gemeint sind Elektromyographie, Gewebeproben bei Nerven oder Muskeln, Nervenleitgeschwindigkeitsmessung oder Blutuntersuchungen. Auch bildgebende Untersuchungen können wichtig sein und so Computertomographie, Kernspintomographie oder die Röntgenuntersuchung.

Die richtige Therapie für Muskelschwund

Es ist abhängig von der jeweiligen Ursache, welche Therapie geeignet ist. Liegt eine Erkrankung dem Muskelschwund zugrunde, ist eine Behandlung notwendig. Häufig kann nicht die eigentliche Ursache behandelt werden, sondern nur die Symptome. Kommt Muskelatrophie im Rahmen von der therapeutischen Ruhigstellung beispielsweise mit Gipsverband, dann kommt die Kraft der Muskeln nach der Gipsabnahme meist in wenigen Wochen oder Monaten zurück. Zum Teil wird der Muskelschwund allerdings sogar bei dem intensiven Krafttraining noch Jahre später festgestellt. Wenn es durch medizinische Gründe zu der Ruhigstellung der Gliedmaßen kommt, dann hilft die Physiotherapie begleitend gegen Muskelschwund. Verschiedene Maßnahmen können sonst je nach Ursache ein Teil der Behandlung sein. Wichtig sind Medikamente, Operationen, Ergotherapie, Physiotherapie, Elektrostimulation von betroffenen Muskeln sowie Bewegungstraining. Je nach Art der Erkrankung können betroffene Muskeln nicht immer wieder aufgebaut werden.

Dem Muskelschwund vorbeugen

Sport und Bewegung hilft sehr oft bei Muskelschwund

Sport und Bewegung hilft sehr oft bei Muskelschwund

Männer können beispielsweise laut einer Studie der Charite Berlin im Jahr 2015 das Risiko halbieren, wenn aktiv seit der Jugend Sport getrieben wurde. Immer aktiv bleiben lautet daher das beste Rezept dafür, dass der Muskelschwund nicht aufkommt. Ein guter Anfang können die regelmäßigen Spaziergänge sein. Ein gezieltes Krafttraining ist dabei allerdings noch besser. Wird ein Fitnessstudio aufgesucht, sollte sich jeder direkt zeigen lassen, wie die Geräte richtig genutzt werden. Manche Studios bieten sogar Programme, die speziell auf die älteren Menschen zugeschnitten wurden. Bevor jedoch ab dem Alter von 35 Jahren losgelegt wird, sollte sich jeder auf mögliche Erkrankungen und individuelle Belastbarkeit durchchecken lassen.

Auch die gezielten Ergänzungsmittel sind eine gute Lösung. Der Bedarf von dem Vitamin D wird bei der unzureichenden Bewegung im Freien nicht ausreichend gedeckt. Auch die Fähigkeit von dem Körper sinkt im fortschreitenden Alter, dass Vitamin D aufgenommen werden kann. Essentiell für den Aufbau von der Muskelmasse ist jedoch die Wechselwirkung von Kalzium und Vitamin D. Sonst ist aber die regelmäßige Bewegung der Grundbaustein für Vorbeugung gegen Muskelschwund und Erhalt der Muskelkraft. Wenn sich Menschen regelmäßig bewegen, dann werden Knochen und Muskulatur gestärkt. Damit dem Muskelschwund entgegengewirkt werden kann, bietet sich da Ausdauer- und Krafttraining an, welches individuell angepasst werden kann.