Was sind Gelenkschmerzen – Gelenkschmerzen treten sehr häufig auf und werden meistens durch Abnutzungserscheinungen, der sogenannten Arthrose, ausgelöst. Auch bei entzündeten Gelenken, der sogenannten Arthritis und bei verletzten Gelenken, werden Beschwerden ausgelöst, die sehr schmerzhaft sein können. Das Kniegelenk ist am häufigsten betroffen, jedoch finden sich Abnutzungserscheinungen oft auch im Bereich der Lende und der Halswirbelsäule, sowie auch der Finger wieder. Wenn die Ellenbogen und die Schultern schmerzen, kann dies meistens auf Sehnen und Schleimbeutel zurückgeführt werden. Die Konsequenz von schmerzenden oder stockenden Gelenken ist eine deutlich zu merkende Einschränkung. Es fallen nicht nur Arbeiten im Alltag viel schwerer, sondern auch im Beruf. In schwerwiegenden Fällen können diese nur noch mit stetiger Behandlung weitergeführt werden. Betroffen sind auch Hobbys, die intakte Gelenke voraussetzen.

Mögliche Ursachen und Symptome

Es sind unterschiedliche Ursachen möglich. Zu den wichtigsten Optionen gehört zum Beispiel die Gelenkabnutzung. Sie ist die häufigste Gelenkerkrankung, die zwar grundsätzlich an allen Gelenken auftreten kann, jedoch meistens an dem Handgelenk, der Hüfte oder an dem Knie lokalisiert wird. Die Knorpelschicht wird an den Gelenkflächen zunehmend zerstört, wodurch sich angrenzende Knochenbereiche verändern. Als Folge hiervon wird das Gelenk weniger beweglich, entzündet sich und schwillt an. Oft ist der Grund eine langzeitige Überlastung. Dieses Krankheitsbild kann zum Beispiel zusätzlich als Folge eines Unfalls oder eines Bänderschadens entstehen.

Eine weitere Ursache ist die Schleimbeutelentzündung, auch Bursitis genannt. Die Schleimbeutel befinden sich zwischen den Knochen und dem Gewebe an Stellen, die besonders großer Belastung ausgesetzt sind. Ihre Aufgabe ist es, den Druck abzufedern und so die Knochen zu schützen. Wenn zum Beispiel durch eine Sportverletzung eine entzündliche Reizung oder eine mechanische Reizung entsteht, kommt es in der betroffenen Region zu Schmerzen. Dies kann den Ellenbogen oder die Schultern betreffen, aber auch die Knie oder die Hüfte.

Bakterien

Die bakterielle Gelenkerkrankung, bakterielle Arthritis genannt, betrifft vor allem das Kniegelenk und das Hüftgelenk. Bei diesem Krankheitsbild werden die Bakterien entweder über das Blut zu dem Gelenk transportiert oder sie infizieren das Gelenk direkt. Das kann über Verletzungen passieren, aber auch über Operationen am Gelenk oder diagnostische Injektionen ins Gelenk. Mögliche Symptome sind intensive Knieschmerzen oder Hüftschmerzen, Fieber, sowie auch eine Rötung und eine Überwärmung an der betreffenden Stelle.

Bei der Borreliose oder auch Lyme- Arthritis werden bestimmte Bakterien von Zecken übertragen. Die Symptome sind Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Fieber und Hautrötungen.
Die rheumatoide Arthritis entwickelt sich oft chronisch und zerstört in einem langsamen Prozess die Gelenke. Ein schmerzendes und morgensteifes Fingergelenk und Handgelenk sind ebenso typische Symptome wie eine Schwellung oder die Unfähigkeit, eine Faust zu machen.

Weitere Ursachen mit ihren spezifischen Symptomen können allgemeine Infektionskrankheiten sein, eine reaktive Arthritis, Schuppenflechte, eine chronisch- rheumatische Entzündung, Gicht, rheumatisches Fieber oder Gelenkblutung.

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden

Wenn die Symptome nicht von alleine verblassen und sich auch nicht mit einfachen Hausmitteln lindern lassen, ist es sinnvoll über eine Arztkonsultation nachzudenken. Sollten die Symptome länger als drei Tage anhalten, sich verschlimmern oder gar auf andere Gelenke übergreifen, ist ein Arztbesuch unumgänglich. Dies gilt auch, wenn eine Verletzung das Gelenk mit einbezogen hat, es immer wieder Schmerzen bereitet, bei typischen Bewegungen ein schmerzhaftes Schnappen erzeugt oder trotz Therapie nicht besser oder sogar akut schlechter wird. Wenn das Gelenk nachts oder frühmorgens schmerzhaft ist und nach dem Aufstehen länger steif bleibt, ist es ein weiteres ernstzunehmendes Alarmsignal, um zu handeln. Wenn Begleitsymptome auftreten, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.

Dies kann eine Schwellung des Gelenks sein oder Schmerzen, welche die Beweglichkeit des Gelenks einschränken. Eine gerötete Haut über dem Schmerzenden Gelenk, ein Krankheitsgefühl, Hautausschlag, Fieber und Schüttelfrost, Gewichtsverlust, Müdigkeit, gerötete oder trockene Augen oder Sehstörungen, Mundtrockenheit oder Husten, Auswurf, Durchfall, Brustschmerzen oder Depressionen können ebenfalls begleitend auftreten.

Wie können Gelenkschmerzen therapiert werden

Neben der Schonung und dem Kühlen, das oft ein Abschwellen des Gelenks unterstützt, gibt es noch diverse andere Therapiemöglichkeiten. Entzündungshemmende Medikamente bekämpfen Entzündungen und die damit verbundenen Schmerzen oft sehr schnell. Bei dieser Methode spielt nicht nur das Krankheitsbild, sondern auch eventuell ergänzend eingenommene Medikamente eine grundlegende Rolle, um entscheiden zu können, welches Medikament sich am besten eignet und ob zusätzliche Schmerzmittel sinnvoll sind. Am häufigsten werden spezielle Immunsuppressiva wie zum Beispiel Kortison verwendet, die nicht nur als erprobter Entzündungshemmer wirken, sondern auch die Immunaktivität dämpfen. Immunbiologika und Antibiotika werden ebenfalls oft eingesetzt.

Physiotherapie

Eine weitere Therapieform ist die Physiotherapie, die den Körper und die Muskeln aktiviert. Hierfür wird Strom oder Ultraschall, Iontophorese, Wärme oder Kälte angewendet. Auch Massagen und ein Funktionstraining, das aus Bewegungstraining und Koordinationstraining zusammen gesetzt ist, werden eingesetzt. Das Ziel dabei ist, dass die Durchblutung in den Gelenken und den umgebenden Geweben verbessert wird und dadurch eine Linderung der Schmerzen erreicht werden kann. Eine weitere Form ist die Übungstherapie, bei der die Muskeln, der Kreislauf und die Atmung gestärkt werden, was auch der Psyche sehr guttut.

Weitere Möglichkeiten

Eingriffe erfolgen hauptsächlich bei immer wieder kommenden chronischen, entzündlichen Gelenkserkrankungen. Eine Möglichkeit ist die Punktion, bei der die Gelenkinnenhaut entfernt wird, sodass ein akuter oder fortbestehender Gelenkerguss entlastet werden kann. Eine weitere Möglichkeit sind korrigierende Operationen wie die Umstellungsoperation oder der Gelenkersatz.
Auch eine Psychotherapie kann helfen. Nebst der kognitiven Verhaltenstherapie kann ein Entspannungsverfahren körperorientierte Therapien ergänzen. Auch ein Biofeedback, das nach Anleitung in Eigenregie durchgeführt werden kann, ist sinnvoll.

Eine Nadel- Akupunktur kann in manchen Fällen ebenfalls zu einer Besserung beitragen.

Möglichkeiten, um Gelenkschmerzen vorzubeugen

Da ein falsches Training und extremer Leistungssport den Gelenken sehr schadet, sollte ein gut durchdachter Sportplan erstellt werden. Eine regelmäßige und moderate Bewegung, damit die Flüssigkeit im Gelenkspalt ihre Schutzfunktion vollumfänglich entfalten kann, ist genauso empfehlenswert wie Sport, der gelenkschonend ist und in gesundem Maße fordert. Hierfür eignet sich zum Beispiel das Schwimmen oder das Radfahren. Das Körpergewicht wirkt sich ebenfalls unmittelbar auf die Gelenke aus, weshalb Übergewicht oder Fettleibigkeit, die sogenannte Adipositas, konsequent abgebaut werden sollte. Erreicht werden kann dies durch eine kalorienbewusste, ausgewogene und gesunde Ernährung. Ergänzend sollte eine einseitige, gleichförmige und schwere Überbelastung vermieden werden. Weitere Optionen, um vorzubeugen, ist die Nutzung von feuchten und kühlenden Umschlägen, Wärmeanwendungen, Fingerübungen in angewärmtem Sand, Heilpflanzen in Form von Tee oder Salbe und ätherische Öle für Massagen.